Liebe BG-Lehrperson marik99
Danke für deine Frage!
Vom Verlag an der Ruhr gibt es ein Dossier, das heisst «20 x Künstler für 90 Minuten».
Das ist zwar ein Lehrmittel für die 1./2. Klasse, aber die Inhalte lassen sich durchaus für die 5. und 6. Klasse adaptieren. Manchmal ist es bei älteren Zyklus 2-Schüler:innen gar nicht so falsch, gerade bei Themen wie Kunstbetrachtung etwas einfacher einzusteigen.
Versuche doch mal, die Schüler:innen selber etwas abstrahieren zu lassen. Abstrahieren gehört zu den kunstorientierten Methoden, wie sie im BG-Lehrplan 21 beschrieben sind.
Lass die Schüler:innen vielleicht anhand von Beispielen selber herausfinden, was «abstrahieren» bedeuten könnte. Und gib ihnen dann die Möglichkeit, mit verschiedenen Verfahren wie z. B. Collagieren, Fotografieren (Nahaufnahmen können sehr abstrakt wirken), Malen und Zeichnen selber einen Gegenstand zu abstrahieren.
Gehe dabei von der Frage aus: Wie kann ein Gegenstand soweit verfremdet oder verändert werden, dass er nicht mehr erkennbar ist.
Ein anschauliches Beispiel hierfür ist die Serie des Apfelbaums von Piet Mondrian.
Du könntest auch mit Urs Wehrlis «Kunst aufräumen» arbeiten. Das Zerlegen von Bildern führt schlussendlich auch zu einer Abstraktion.
Um noch auf deine Frage zur «Daseinsberechtigung» einzugehen, komme ich auf eine Definition der Abstraktion zurück: Abstrahieren kommt vom Lateinischen abstrahere, was wegziehen, gewaltsam trennen oder abhalten bedeutet. Gegenstände oder Situationen werden in der abstrakten Kunst insofern verfremdet, dass die Darstellung vom Bildinhalt getrennt wird.
Die Fähigkeit, abstrakte Bilder «lesen» zu können, ist wichtig, wenn es um Bildbetrachtung und die visuelle Kommunikation geht. Ausserdem kann es zu einer coolen Challenge werden, die Titel zu erraten…
Wenn du mehr erfahren möchtest, kannst du dich gerne auch für eine Unterrichtsberatung Gestalten anmelden oder für den Kurs „Kreativität: Kreativ drauflos mit kunstorientierten Methoden“.