Hallo miteinander
Ich bin sehr angetan von Lernaufgaben - oder besser: Von der Idee von Lernaufgaben. Mir fehlt es nicht an Literatur, die beschreibt, wie toll Lernaufgaben sind. Aber mir mangelt es sehr wohl an Beispielen. Ich brauche Anschauungsmaterialien zu Aufgabenstellungen, zum Umfang, zum Material,… Einfach etwas, damit ich einen Referenzrahmen habe. Die Literatur kommt vor lauter schwärmen nicht so richtig auf den Punkt.
Weiss jemand um solche exemplarische Anschauungsbeispiele?
Das wäre phantastisch!
E hiube Hinech!
Tornado
Liebe/r Tornado
Besten Dank für deine Frage, die bei uns angekommen ist.
Wir haben sie intern dem zuständigen Experten weitergeleitet. Eine Antwort folgt so bald als möglich.
Herzliche Grüsse und danke für dein Verständnis,
die Redaktion
Liebe/r Tornado
Besten Dank für deine Frage.
Das Thema «Lernaufgabe» ist natürlich aktuell und vielschichtig. Im Kontext eines kompetenzorientierten und individualisierten Unterrichts sind die Lernsettings zentral. Sie garantieren, dass alle, ausgehend von unterschiedlichen Kompetenzentwicklungen am gleichen Lerngegenstand dazulernen können. Diese Settings ermöglichen den Blick auf die individuellen Lernprozesse und eröffnen viele Möglichkeiten einer sinnvollen und passenden Begleitung und Unterstützung.
Idealerweise werden Lernaufgaben auf die entsprechende Lerngruppe ausgerichtet. Diese Ausrichtung geschieht durch die (Fach-)lehrperson, welche die unterschiedlichen Kompetenzentwicklungen am besten kennt. Aus diesem Grund gibt es (leider) auch keine Patentrezepte oder ideale und für alle Lerngruppen passende Settings.
Vielleicht helfen dir folgende Hinweise und Quellen weiter:
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Viele Lehrmittel bieten bereits komplexe Lernaufgaben an, die dann in der Regel von den Lehrpersonen mehr oder weniger an die Lerngruppe angepasst werden.
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Die PH Luzern hat ein Grundlagenpapier formuliert, das die Lernaufgabe fokussiert.
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Die Bildungsdirektionhat ein Grundlagenpapier aufgeschaltet, das neben anderen Aspekten auch die Aufgaben in einem kompetenzorientierten Unterricht aufnimmt.
Ausserdem zeigt die Bildungsdirektion im Fächernet zu allen Fachbereichen beispielhafte, reichhaltige Aufgabensettings.
In den meisten aktuellen und fachbezogenen Weiterbildungsangeboten der PHBern wird die reichhaltige Aufgabe als Grundlage für einen kompetenzorientierten Unterricht thematisiert.
Mit den besten Wünsche für eine erfolgreiche Weiterarbeit und mit herzlichem Gruss
Apostroph
Liebe/r Tornado
Ich melde mich noch einmal mit einem weiteren Hinweis auf Grundlagenpapiere, die hinsichtlich der Thematik „Lernaufgaben“ interessant sind und durch die PHBern veröffentlicht wurden.
Herzlicher Gruss
Apostroph
Liebe’r Apostroph
Herzlichen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, diese Grundlagenpapiere zu suchen und zu verlinken.
Es zeigt mein Dilemma ziemlich deutlich: Genau solche Papiere, Berichte, Bücher finden sich zuhauf; ABER ich brauche etwas handfestes! Nicht nur ein Rezept von einem tollen Abendessen oder ein netter Tripadvisor-Bericht über ein tolles Restaurant, ich will das komplette Menü. Nicht zum Kopieren, aber um ein konkretes Bild zu haben. Weisst du, was ich meine?
Christian Heuer hat zwei gute Beispiele, die aber natürlich auch vorwiegend theoretischer Natur sind, weil die echte Materialien dazu ja nicht abgedruckt sind. (Gütekriterien für kompetenzorientierte Lernaufgaben im Fach Geschichte)
Liebe Grüsse,
Tornado
Liebe/r Tornado
Danke für deine Replik.
Ich denke, dein Wunsch geht in Richtung «Grad an Konkretisierung», den du bis jetzt nicht gefunden hast.
Eine gute (gut im Sinn von lernfördernd und -unterstützend) Lernaufgabe hängt direkt mit der entsprechenden Lerngruppe zusammen und dem ganzen Kontext, der dabei ist (Alter, Entwicklungsstufe, Niveau, bereits entwickelte Kompetenzen, Zusammensetzung der Lerngruppe, bereits vorhandene «Lernkultur» und einiges mehr). Deshalb sind einerseits Konzepte (also Theorie) als auch anschauliche Beispiele wichtig, jedoch der Transfer in den eigenen und individuellen Unterricht immer auch geschehen muss.
Man weiss, dass die meisten Lehrpersonen dies in der Regel machen, auch mit «pfannenfertigen» Aufgabensettings aus Lehrmitteln. Aus diesem Grund gibt es auch kein universelles Rezept, weil die Zutaten halt je nach Lerngruppe (stark) variieren können (und müssen).
a) Ich werde deine Fragestellung, die ja eigentlich ein interessanter Diskurs ist, innerhalb des Instituts für Weiterbildung und Medienbildung einbringen mit der Absicht, dass diesbezüglich Entwicklungen angestossen werden.
b) Für einen weiterführenden Austausch müsste ich mehr von deiner spezifischen Situation wissen. Du könntest zum Beispiel eine kostenlose Beratung abrufen, in deren Rahmen wir etwas ausführlicher und differenzierter diskutieren können.
Beste Grüsse
Apostroph