Ich habe eine Schülerin in meiner 3. Klasse, die ich nun im Fach Math rilzen muss (wir waren auf der EB).
Da wir weder eine IF Lehrkraft noch eine Heilpädagogin an meiner Schule habe, muss ich diesen Förderbericht selber schreiben. Da aber an meiner Schule das rilzen nicht üblich ist, kann mir gerade niemand ein Beispiel dieses Förderberichts zeigen. Es gibt auch keine Standards, Formulare oder ähnliches.
Da ich noch im ersten Praxisjahr bin weiss ich ehrlich gesagt gar nicht, wie so ein Bericht aussehen muss. Im Internet habe ich auch nichts gefunden, was mir weiterhelfen könnte.
Könnte mir jemand ein Beispiel hochladen? Anonym versteht sich.
Ich wäre da unglaublich froh, damit ich nicht alles neu erfinden muss.
So wie ich informiert bin, sollte es im Kanton Bern keine Schulregion geben, in welcher eine Lehrperson keinen Zugang zu heilpädagogischer Unterstützung hat. Deine Schulleitung soll dir mitteilen, an wen du dich in deiner Organisationsstruktur bei Bedarf wenden kannst.
Die EB gibt bezüglich rILZ einfach eine Empfehlung ab.
Du musst jetzt vorerst keinen Bericht schreiben, sondern einige Lernziele formulieren, die dieser Schüler nach deiner Einschätzung in der nächsten Zeit erreichen kann. Der Heilpädagogische Kommentar zum Zahlenbuch gibt dazu wertvolle Vorschläge. Man kann über den Einsatz von riLz geteilter Meinung sein, aber ein positiver Effekt ist für mich, dass du bei der Festlegung dieser Ziele ohne Kompromisse von den aktuellen Möglichkeiten dieses Schülers ausgehen kannst. Diese Ziele werden daher für ihn viel besser passen, als wenn er sich an den Zielen seiner Jahrgangsstufe orientiert.
Diese Ziele musst du dem Schüler und den Eltern kommunizieren.
Am Ende des Jahres schreibst du in einem kurzen Bericht, welche von diesen individuellen Lernzielen er nun erreicht hat und eventuell zusätzlich, welche dass für die nächste Periode sinnvoll sind. Evtl. Bezug zu Lehrplan / Klasse (siehe Beispiel).
Du bist grundsätzlich frei, wie du diesen Bericht gestaltest. Die ERZ hat Beispiele auf der Homepage
im Moment ist es wichtig, dass du versuchst, den Lernstand deiner Schülerin in Mathe möglichst genau zu erfassen (z.B. mit dem BeSMath 2, Download unter: www.erz.be.ch/besmath). Aufgrund der Erfassung kannst du dann die Lernziele für die nächsten Wochen festlegen und Fördermaterialien zusammenstellen. Bei rILZ in Mathe geht es meist darum, dass grundlegende Kompetenzen aufgebaut/gefestigt werden (Zählen, Orientierung im Zahlenraum, Stellenwerte, Ablösung vom zählenden Rechnen, Operationsverständnis, Grössenvorstellungen). Es ist eine Chance, dass die Schülerin so ihr mathematisches Verständnis aufbaut, das sie für den späteren Lernstoff benötigt, statt dass sie weiter „mitschwimmt“ im Unterricht und zunehmend „Bahnhof“ versteht.
Der Beurteilungsbericht wird erst im Sommer anstehen. Dieser muss die Lernziele enthalten, an denen die Schülerin gearbeitet hat. Ist das Lernziel erreicht, dann kannst du dies z.B. mit einem Gutzeichen vermerken. Ist ein Lernziel noch nicht vollständig erreicht, ist es sinnvoll, wenn du 1 - 2 Sätze zum aktuellen Stand dazu schreibst. Ich persönlich mag eine Spalte für „Bemerkungen“, in welcher ich je nachdem etwas zum Arbeitsverhalten, eine Ermunterung oder Ähnliches festhalten kann.
Je nach Situation kann es auch sinnvoll sein, am Ende des Berichts in Stichworten zu notieren, an welchen Inhalten im nächsten Semester (weiter)gearbeitet werden soll. Die neuen Lernziele gehören jedoch noch nicht in den Beurteilungsbericht. Ich hänge dir das Beispiel eines solchen Berichtes an. Wenn du dir nun genügend Zeit nimmst, gute Lernziele zu formulieren, dann hast du im Sommer den halben Bericht bereits geschrieben
Wenn du Fragen hast zur Lernstandserfassung, zu Lernzielfestlegung oder zu Fördermöglichkeiten, dann bietet das IWM auch Fachberatungen an.
Ich hoffe, dass dir diese Angaben weiterhelfen und wünsche dir viel Erfolg!
chicas
Falls du dich zum Thema Förderplanung genauer informieren willst, findest du Erläuterungen und konkrete Beispiele auf einer Mini-Hompage der PHBern unter folgendem Link:
