Sogar am Sonntag präppen

Guten Tag

Mit meinen 15L Textiles Gestalten an Primarklassen bereite ich je länger je mehr vor. In letzter Zeit kommt es sogar vor, dass ich am Sonntag noch im Schulhaus bin. Langsam merke ich, dass es an meinen Energien zehrt und ich nicht mehr lange so weiterarbeiten kann. Gleichzeitig weiss ich aber nicht, wie ich es ändern kann. Ich muss doch exakt vorbereiten, damit mir die Schülerinnen und Schüler nicht auf der Nase herum tanzen. Was kann ich tun?

Danke für Antworten

Guten Tag

Vorbereiten am Sonntag im Schulhaus kann praktisch sein, weil alles ruhig und leer ist. Es kann jedoch auch ein Hinweis auf ein überhöhtes Engagement sein. Das Anliegen möglichst exakt vorzubereiten, damit die Schülerinnen und Schüler mit Sicherheit im Zaum gehalten werden können, ist ein weiteres Zeichen, dass etwas im Ungleichgewicht sein könnte. Auf jeden Fall macht bei einer solchen Thematik eine persönliche Beratung Sinn um anzuschauen, ob Aufwand und Ertrag in einem gesunden Gleichgewicht stehen.

So wie Sie es beschreiben, läuft die Unterrichtsvorbereitung praktisch nur unter dem Aspekt der Absicherung. Eigene Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler haben wenig Platz und werden dem störungsfreien Unterrichtsverlaufs untergeordnet. Wie wär’s wenn die Schülerinnen und Schüler nicht als potenzielle Gefahr der Störung sondern als Kennerinnen und Kenner ihres eigenen Prozesses in die Vorbereitung mit einbezogen werden? Dies könnte zum Beispiel so aussehen, dass die SuS nach jeder Lektion aufschreiben: Was habe ich heute gemacht? Was werde ich nächstes Mal machen? Welches Material brauch ich dazu? Die Auswertung der Lektion der SuS bildet die Grundlage zur Vorbereitung der nächsten Lektionen. Damit gelangt der reflektierte Lernprozess in den Mittelpunkt des Geschehens, an dem sich auch Ihre Unterrichtsvorbereitung orientiert könnte. Können Sie sich vorstellen, mal ein solches Vorgehen auszuprobieren?

Delphin