Lässt die Schule Persönlichkeit zu

7. November 2019: Lässt die Schule Persönlichkeit zu?

Wie muss eine Schule sein, die Raum lässt, so dass sich die Persönlichkeiten entwickeln können? Stimmt die eingeschlagene Entwicklungsrichtung? Braucht es Korrekturen? Wer gibt die Impulse dazu?

Tauschen Sie sich in diesem Forum aus zum Thema des 1. Veranstaltungsabends.

Hier die Thesen der drei Podiumsgäste:

Christine Häsler:
Bildung ist Beziehungsarbeit.
Starke Persönlichkeiten in der Schule sorgen für starke Persönlichkeiten in unserer Gesellschaft.

Elisabeth Schenk Jenzer:
Aus Sicht der SuS:
Schule unterstützt die Persönlichkeitsbildung von Kindern und Jugendlichen, wenn sie vielfältige Auseinandersetzungen und Erfahrungen mit Sachinhalten und mit Menschen ermöglichen kann. Persönlichkeit wächst mit wachsender Welterfahrung.
Aus Sicht der LP:
Schule braucht Lehrerinnen und Lehrer, die als Menschen spürbar und spürbar an Menschen interessiert sind. Die individuelle Persönlichkeit muss sich aber in ein professionelles Berufsverständnis integrieren. Persönlichkeit ersetzt Professionalität nicht.

Daniel Wildhaber:
Schule braucht Persönlichkeit, keine Frage. Aber die Schule begünstigt angepasste Persönlichkeiten. Oft fehlen Zeit und Freiheit, dass starke Persönlichkeiten sich wirklich gewinnbringend zeigen können; dies betrifft Schülerinnen und Schüler, Lehrpersonen und Schulleitungen. Schaffen wir den Schulverantwortlichen Zeit und Freiheit für starke Persönlichkeiten.

„Starke Persönlichkeiten in der Schule sorgen für starke Persönlichkeiten in unserer Gesellschaft“:
Im bestehenden Schulsystem nur bedingt möglich. Für einen Teil der Schülerinnen und Schüler sind Lehrpersonen nur bedingt vertrauenswürdig. Sie haben den Doppelauftrag zu fördern und zu selektionieren.
Mit der Selektion sind auch Diskriminierungen und Stigmatisierungen verbunden. Der Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung und einer starken Persönlichkeit ist vor allem für schwächere Schülerinnen und Schüler schwierig.
Grundlage: meine aktuellen Erfahrungen an einem 10. Schuljahr im Rahmen von individueller Lernförderung.

Völlig einverstanden.
Die Selektion, einer der grössten „Energiepiraten“ unseres Systems, (ver)hindert die Persönlichkeitsentwicklung.