Schlitteln mit Schulklassen

Guten Tag zusammen

Letzte Woche habe ich ein Skilager mit vier fünften Klassen begleitet. Da ich selbst weder Ski- noch Snowboardfahren kann, habe ich angeboten, dass Kinder auf Wunsch mit mir und einer weiteren Kollegin schlitteln können. Gerne möchte ich meine Erfahrungen teilen und die Frage aufwerfen, wie Schlitteln besser in Skilager integriert werden kann.

Meine Kollegin und ich haben beim Rekognoszieren die Schlittelpiste angeschaut und zweimal selbst befahren. Dabei ist uns aufgefallen, dass sie nicht ganz einfach, aber machbar ist. Ein sehr steiler Abschnitt am Anfang ist für Anfängerinnen und Anfänger im Schlitteln kaum zu bewältigen; ich darf mich als einen guten Schlittenfahrer bezeichnen und traue mich selbst nur mit starkem Bremsen diesen Abschnitt zu befahren.

Beim Skilager selbst hat sich gezeigt, dass die Mädchengruppe, mit der wir einen Tag auf der Schlittelpiste verbracht haben, sehr viel Spass hatte und nicht genug vom Schlitteln bekommen konnte! Wir sind immer wieder mit der Seilbahn hochgefahren und haben eine Abfahrt nach der anderen gemacht. Nachdem wir gut mit der Piste vertraut waren, konnten wir auch ziemlich schnell fahren.

Aufgrund dieser positiven Erfahrungen finde ich, dass das Schlitteln fester Bestandteil von Skilagern werden sollte und dass es gleichberechtigt neben Ski- und Snowboardfahren angeboten werden sollte.

Die Sache hat aber eine Kehrseite. Trotz vieler Vorsichtsmassnahmen und sorgfältiger Instruktion der Mädchen ist uns ein Schlitten abhanden gekommen. Eine Schülerin hat eine Kurve nicht geschafft, ist abgesprungen und ihr Schlitten ist führerlos die Skipiste runtergefahren. Er konnte nicht wiedergefunden werden, was uns durch den Vermieter mit 200 Franken berechnet wurde. Dieselbe Schülerin hat kurz später einen Unfall erlitten, weil ein anderes Mädchen aufgefahren ist. Die Folgen dieses Unfalls waren leider beträchtlich: eine starke Prellung im Gesicht und Schmerzen in der Schulter.

Es ist bekannt, dass Schlitteln ein beträchtliches Unfallpotenzial und auch ein höheres Verletzungspotenzial hat als Ski- und Snowboardfahren. Daher wäre es hilfreich, Kurse im Schlitteln für Lehrpersonen einzurichten, um die Grundlagen der Fahrtechnik und Sicherheitsmassnahmen zu vermitteln. Meine Recherche nach solchen Angeboten hat leider bislang ins Leere geführt.

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Liebe/r Katerfilou

Besten Dank für deine Frage, die bei uns angekommen ist.

Wir haben sie intern der zuständigen Expertin/dem zuständigen Experten weitergeleitet. Eine Antwort folgt so bald als möglich.

Herzliche Grüsse,
Kashgar

Liebe/r Katerfilou

Schlitteln ist eine beliebte Alternative, respektive ein Alternativprogramm, welches oft in Wintersportlagern angeboten wird. Persönlich hatte ich auch bereits viele lustige Erlebnisse mit Schülerinnen und Schülern.
Die Schweizerische Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) hat die Unfallgefahr erkannt und einen Ratgeber herausgegeben. Diesen findest du hier: Schlitteln ohne Unfall – sicher ins Tal statt ins Spital | BFU.
Das Institut für Weiterbildung und Dienstleistungen (IWD) bietet Schneesportkurse in den Disziplinen Skifahren, Snowboard und Skilanglauf an. Im Grundkurs hat die Organisation von Lagern einen hohen Stellenwert. Hier werden auch mögliche Alternativen für ein Rahmenprogramm besprochen. Schlitteln, insbesondere erforderliche Sicherheitsmassnahmen, ist dort ein Thema.
In der Praxis beschränken wir uns jedoch auf die drei genannten Disziplinen. Diese haben eine hohe Tradition und ein beträchtliches Potenzial für die Vermittlung der Kompetenzen, welche im Lehrplan 21 formuliert sind.
Es ist nicht vorgesehen, dass das IWD in absehbarer Zukunft Kurse anbietet, welche die Fahtechnik des Schlittelns thematisieren. Es gibt offenbar in Bergün ein Angebot: Buchen Sie einen Rodelkurs für Sich und Familie

Herzliche Grüsse
Schneesportexperte

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