Sek- oder Realstatus

Ich unterrichte als einzige Klassenlehrperson an einer Schule im Modell 3b. Alle anderen Klassen funktionieren noch nach dem Modell 3a. Nun frage ich mich, ob die SuS ihren Real- bzw. Sekstatus auch in den Nebenfächern wie Englisch und NMG behalten oder ob dieser sich in diesen Fächern auflöst. Ich beobachte, dass einige SuS, die eigentlich Realstatus hätten, z.B. im Fach Englisch ohne Probleme den Sekstoff bewältigen könnten und umgekehrt. Wie ist dies zu handhaben?
Ich freue mich auf ein Feedback und danke bereits im Voraus dafür.

Liebe/r ZUN

Eventuell muss diese Frage schulintern durch die Schulleitung, ev. auch durch Einbezug des Inspektorats geklärt werden, da euer System wirklich einen Sonderfall darstellt.

Alle Fachbereiche ausser Deutsch, Französisch und Mathematik werden ja in den Stammklassen (oder Halbklassen) durchgeführt. In deiner Klasse sind die SuS dann eben «gemischt», mit Real- und Sekundarstatus. In den andern Klassen haben alle SuS innerhalb einer Klasse den gleichen Status. Und in den Fachbereichen Deutsch, Französisch und Mathematik gibt es je nach Situation und Anzahl SuS Leistungsgruppen auf Sek - und Realniveau.
Der Lehrplan beschreibt ja keinen spezifischen Sek- oder Realstoff, sondern nur den Aufbau von Kompetenzen innerhalb eines Zyklus. Insofern muss jede Lehrperson von den bestehenden Kompetenzen ihrer Lerngruppe ausgehen.Der Status hängt lediglich von der Anzahl der besuchten Niveaufächer ab.

Ich weiss jetzt nicht, ob ich damit deine Frage beantwortet habe. Eine Statusauflösung gibt es nicht, aber der Unterricht muss natürlich die Heterogenität berücksichtigen.

Herzliche Grüsse

Apostroph

Lieber Apostroph

Danke für deine Antwort. Ich habe die Frage nun mit der Schulleitung und dem Inspektorat geklärt: Die SuS behalten auch in den Nebenfächern ihren Status „Realschüler“ oder „Sekschülerin“ und werden anhand dessen beurteilt. Falls eine Realschülerin beispielsweise das Fach Englisch auf Sekundarniveau besucht, kann dies im Beurteilungsbericht vermerkt werden. Somit kann dem Status, der manchmal in den Nebenfächern wenig Sinn macht, ein wenig entgegengewirkt werden.
Diese Praxis gilt auch für den Unterricht im Modell 4.

Liebe Grüsse
ZUN

Im alten Beurteilungsbericht (LP95) waren Bemerkungen möglich. So konnten wir Real-SuS in Mischklassen, die aber z.B. in Englisch nach Sek-Niveau beurteilt werden konnten, dies so im Bericht vermerken.

Leider wurden die Bemerkungsfelder im neuen Bericht (LP21) gestrichen. Somit ist nicht mehr ersichtlich, dass eine Englischnote dem Sek-Niveau entspricht, wenn der Schüler den Realstatus hat.

Für uns unverständlich und ganz klar ein Rückschritt.

Das Modell „3b“ oder „Spiegel“ sieht vor, dass die Schülerinnen und Schüler in niveaugemischten Stammklassen unterrichtet werden und nur die Fächer Mathematik, Deutsch und Französisch in Niveaukursen besuchen.

Unter dem Fokus der optimalen Förderung sollen Schülerinnen und Schüler möglichst ihren Fähigkeiten entsprechend gefordert und gefördert werden. Daraus leiten Sie den Wunsch ab, Schülerinnen und Schüler in weiteren Fächern ihrem Leistungsniveau entsprechend unterrichten zu können. Das ist sicher ein wichtiger Aspekt. Es ist aber auch wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler sich in einer Klasse zu Hause fühlen und viel gemeinsame Lernzeit zur Verfügung haben. Nur so können sie zu einem Klassenteam zusammenwachsen. Diesem Umstand ist unbedingt Rechnung zu tragen.

Heute stehen uns viele Möglichkeiten offen, damit der Unterricht differenziert und auf die individuellen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler ausgerichtet werden kann. Haben Sie den Mut, ihre Schülerinnen und Schüler individuell in der Klasse zu fördern und zu fordern. Vielleicht spannen Sie in der Vorbereitung mit der Lehrperson des anderen Niveaus zusammen, damit der Vorbereitungsaufwand bewältigbar bleibt oder Sie setzen reichhaltige Aufgabenstellungen ein, die dann von den Schülerinnen und Schülern individuell nach ihren Fähigkeiten bearbeitet werden.

chosun

Lieber Meilenstein

Ich schliesse mich grundsätzlich den Ausführungen von Chosun an. Je nach Schulmodell und Organisation des Englischunterrichts gab es schon vor dem neuen Beurteilungsbericht Unterschiede zwischen den Schulen. Da Englisch im Gegensatz zu Mathematik, Deutsch und Französisch kein Niveaufach ist und auch für den Status Sek oder Real keine Rolle spielt, kann ein bestimmtes Niveau im Beurteilungsbericht nicht markiert werden.
Falls Lehrpersonen oder Schulen mit dem Beurteilungsbericht auf besondere Aktivitäten oder Leistungen hinweisen wollen, kann jeweils ein entsprechender Bericht beigelegt werden.

Beste Grüsse

Apostroph