Ich bin 27 jährig und unterrichte an einer Oberstufe Realschule (7. Klasse) und habe im Moment eine disziplinarisch sehr anspruchsvolle Klasse. Mindestens drei Schüler und zwei Schülerinnen, eigentlich aber die ganze Klasse, fordern mich täglich extrem heraus. Es ist für mich im Moment sehr schwierig, die Klasse im Griff zu haben und ein ruhiges Arbeitsklima zu kreieren, in welchem Lernen überhaupt möglich ist. Ich habe Vieles ausprobiert, habe Strafaufgaben verteilt, Nachsitzen verfügt und mit der Klasse zu sprechen versucht. Mit mässigem Erfolg. Das Ganze zehrt extrem an meinen Kräften und auch an meinen Nerven. Wie soll ich mit dieser Situation umgehen.?
„Schwierige“ SchülerInnen bzw. „schwierige“ Klassen zu führen, ist sehr kräfteraubend. Lehrpersonen kommen irgendwann an den Punkt, wo sie den Einfluss auf die Klasse zu verlieren drohen. Gut, dass Sie sich frühzeitig melden. Sowieso ist das Thema „Hilfe holen“ in diesem Zusammenhang von zentraler Bedeutung. Kolleginnen und Kollegen, aber auch die Schulleitung können als Zuhörende viel Halt geben. Diese Öffnung braucht viel Mut, weil wir verständlicherweise sehr ungerne zugeben, wenn wir die Situation nicht mehr im Griff haben. Nicht selten verschweigt man zu lange die eigenen Sorgen.
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten und auch verschiedene Ebenen, wie disziplinarische Probleme angegangen werden können. Präventive Aspekte haben das grösste Potenzial. Dort geht es um Haltungen, mit welchen ich den jungen Menschen begegne, also vorwiegend um die Beziehungsgestaltung. Lehrpersonen, die Interesse an jedem einzelnen Jugendlichen zeigen, die fragend an sie herantreten und sie in Entscheidungsprozesse (z.B. Klassenregeln) einbinden, schaffen ein äusserst tragfähiges Fundament. Weiter kann man Konfliktsituationen antizipieren, die Lehrperson kann sich Interventionsstrategien zurecht legen oder Gefässe zur gemeinsamen Problemlösung suchen. Gert Lohmann zeigt in seinem Buch „Mit Schülern klarkommen“ sehr schön und sehr konkret auf, was möglich ist.
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Wie mein Vorredner schon sagt, „Hilfe holen“ sollte ganz vorne stehen. Alleine bewältigen kann das der Lehrer sowieso nicht. Ich war lange auf der Suche nach Nachhilfeschulen, welche neben des typischen Unterrichts auch didaktisch professionell genug sind, Schwächen persönlicher Art bei Schülern in Angriff zu nehmen. Es gibt hier in der Schweiz nicht viele, die sich auch darauf spezialisiert haben mit schwierigen Kindern zu arbeiten. Nach einer kurzen Recherche bin ich auf perspectivanova.ch gestoßen, sieht sehr gut aus. Ich werde hier wahrscheinlich eine Anfrage stellen.