Sind ältere Kinder nicht benachteiligt, wenn sie in einer jahrgangsgemischten Klasse Jüngeren ständig helfen müssen ?
Guten Tag
Im Gespräch um das Altersdurchmischte Lernen in jahrgangsgemischten Klassen ist das Von- und Miteinanderlernen ein oft genannter und diskutierter Aspekt.
Kinder lernen auch und gerade, wenn sie anderen helfen. Das Lernen durch Lehren ist nachweisbar von höchster Qualität: Es festigt im lehrenden Kind das Gelernte nachhaltig, stärkt das Selbstvertrauen und das Selbstwertgefühl. Zudem üben Kinder, die andere beim Lernen unterstützen, das „Sich-Eindenken“ in andere und machen so ganz nebenbei grosse Fortschritte in ihrer Sozialkompetenz.
Forschungsbefunde machen deutlich, dass die Behaltensfähigkeit bei Lernenden dann am höchsten ist, wenn gegenseitig Informationen ausgetauscht, Sachverhalte erklärt und Fragen beantwortet werden.
Es ist natürlich wichtig, dass die Lehrperson die Kinder zum Lehren und Unterstützen anleitet und darauf achtet, dass die „Lernunterstützung“ in einer vernünftigen Balance zum eigenen Lernen bleibt.
Das wechselseitige Lehren und Lernen dient daher der Lernförderung und der gezielten Schülerin-tegration.
Viele Impulse zum Unterrichten von jahrgangsgemischten Klassen bietet das neu erschienene Buch „Altersdurchmischtes Lernen“ von Edwin Achermann und Heidi Gehrig, erschienen im schulverlag plus/ Bern.