Guten Tag
Meine Nichte absolviert seit dem Sommer ein Praktikum in einer HPS. Sie hat seit Kind Diabetes und hat mittlerweile einen entspannten Umgang damit. In der Klasse (Mittel- Oberstufe) wird u.a. ein Junge unterrichtet mit ASS, 12J. Eine seiner besonderen Interessen sind nun ausgerechnet solche „Krankheitsbilder“. Er interessiert sich extrem dafür, ob sich meine Nichte bereits gespritzt hat und hat ein grosses Wissen über die Krankheit. Er ahmt z.B. diese Geste des Spritzens die ganze Zeit (auch bei anderen) und vor der ganzen Klasse nach und kann manchmal gar nicht mehr vom Thema abgelenkt werden. Auch ignorieren nützt nichts.
Die Lehrpersonen sind eher ratlos und finden, meine Nichte müsse lernen (noch) entspannter damit umzugehen und zu akzeptieren, dass sie halt „etwas Besonderes“ sei/ habe. Wir alle sind aber eigentlich sehr froh, dass meine Nichte einen so unkomplizierten und natürlichen Umgang gefunden hat, mit ihrer Krankheit umzugehen.
Haben Sie evtl. ein gute Idee, was dem Schüler helfen könnte, seinen Fokus nicht mehr so auf die Krankheit zu richten?
Wie könnte man ihn ablenken oder ihm begreiflich machen, dass dieses penetrante Verhalten bei meiner Nichte, aber auch bei allen anderen SuS und LPs der Klasse Stress und zu viel Unruhe verursacht?
Meine Nichte findet den Schüler nämlich überaus sympathisch und arbeitet eigentlich oft und sehr gerne mit ihm. Nur hat die Dimension des Themas zugenommen (und hat sich leider nicht „normalisiert“, was alle gehofft haben).
Besten Dank für eine Rückmeldung
und freundliche Grüsse
Kassiopeia