Guten Tag
Vielen Dank für deine Frage, die zwar einfach tönt, aber doch einige weitere Fragen aufwirft.
Gleich vorneweg etwas, das du vermutlich weisst, aber im Kontext deiner Frage doch wichtig ist. Im Kanton Bern müssen bei summativen Beurteilungen nicht zwingend Noten gesetzt werden. So sind auch Prädikate und sogar eigene, freie Texte vorgesehen. Für Beurteilungen ohne Ziffer stellt sich die Formel-Frage nicht.
Die Bewertung in einer summativen Beurteilung ist laut den AHB ein professioneller Ermessensentscheid der Lehrperson. Dies gilt auch, wenn mit Noten bewertet wird. Entscheidend allerdings ist, wie du selbst schon angemerkt hast, dass die summative Beurteilung sich auf in der Lernsituation erworbene Kompetenzen bezieht und durch transparente Kriterien gestützt wird. Bei Bewertung mit Ziffern gibt es keine Vorgabe, wie die einzelnen Notenwerte zugeschrieben werden. Es gibt eine Vielzahl von summativen Einschätzungsmöglichkeiten, die abhängig vom Fachbereich, von den fokussierten Inhalten und erwarteten Kompetenzen, der Anlage des «Tests», der spezifischen Gewichtung und auch der pädagogisch-didaktischen Haltung ist.
Grundsätzlich ist es die Fachlehrperson, die festlegt, welche gezeigte Leistung ungenügend, genügend, gut oder sehr gut ist. Es kursieren verschiedene Formeln, die eine Ziffernzuschreibung aufgrund erzielter Punkte vornehmen, es gibt auch von Schulen verwendete Tools (LehrerOffice, escola), die bei Eingabe von Punkten eine Note berechnen. Hier kann man in der Regeln auch Anpassungen vornehmen.
Du siehst, du findest hier keine einfache Antwort. Aus pädagogisch-didaktischer Sicht empfehle ich, bei summativen Beurteilungen nicht nur Noten zu setzen. Ausserdem ist eine kollegiale Zusammenarbeit und ein entsprechender Austausch auch hinsichtlich der summativen Beurteilung sehr hilfreich .
Wenn du die Verwendung von Formeln bei der Notenzuschreibung sinnvoll und nützlich findest, so liegt dies eben in deinem Ermessensentscheid.
Beste Grüsse
Apostroph