Integration im Fach Französisch

In der 5. und 6. Klasse ist es besonders schwierig Schüler/innen mit Lernschwächen im Fach Französisch sinnvoll zu fördern. Wer hat konkrete Vorschläge/Umsetzungshilfen, wie dies im Alltag gemacht werden kann? Die Schülerinnen welche ich im Kopf habe können dem Tempo der Klasse nicht folgen (rilz), haben Mühe sich die Wörter zu merken, verstehen die Grammatik nur ungenügend, können sich die korrekte Aussprache nicht merken usw.
Wir haben die Möglichkeit 2 Lektionen pro Woche im Team zu arbeiten.

Guten Tag, Adler1
Ihre Frage ist eine, welche sich immer wieder vielen Lehrpersonen stellt. Aus diesem Grunde möchte ich sie unserer Spezialistin dieser Stufe weiterleiten. Das bedeutet, dass Sie sich noch einige Tage um eine Antwort gedulden müssen, wenn Ihnen das Recht ist.
In der Zwischenzeit grüsst Sie
Artemisia

Liebe/r Adler 1
nach Rücksprache mit unserem Spezialisten erhalten Sie nun endlich einige Hinweise auf Ihre Frage. Die Problematik erleben anscheinend sehr viele Fachlehrpersonen im Franzunterricht auf der 5./6. Stufe. Einerseits beinhaltet Bonne Chance auf dieser Stufe eine grosse Progression, andererseits ist der Unterricht durch die Selektion im 6. Schuljahr stark geprägt.
Nun einige Vorschläge:

  1. Der Einbezug der IF-Lehrperson ist bei der Förderung Ihrer schwächeren Schülerinnen und Schülern eine zentrale Hilfe. Erstere wiederholt mit ihnen während einer Lektion pro Woche die wichtigsten Strukturen und grammatikalischen Inhalte. Sie beginnt wie von vorne und reduziert, setzt Schwerpunkte. Sie vermittelt vor allem Rezepte und übersetzt viel 1 zu 1. Parallel lesen die andern S und S mit der Franzlehrperson eine Geschichte (easy reader).
  2. Ev. würde es sich lohnen, einige Etapes in Postenarbeit umzubauen. Die Strukturen und grammatikalischen Inhalte werden in kleine, motivierende Aufträge verpackt. Am Ende einer Etape gibt es eine Schlussaufgabe zu lösen. Diese kann auch in Teamarbeit gelöst werden. Hier arbeiten schwächere und stärkere S miteinander an der Aufgabe. So ist für alle ein Erfolgserlebnis gewährleistet.
  3. Zudem liesse sich bei schwächeren S und S im Sinne der Individualisierung der Fokus auf die rezeptiven Fähigkeiten verlagern. Konkret: wenig Wörtli-Kontrollen, im Bereich Schreiben mehr Texte, welche nach Inhalt und Sprache beurteilt werden. Im Bereich HV könnten Sie mit ihnen vermehrt authentische Texte und Pop Songs (Internet) hören und generell mit viel Bildmaterial arbeiten. Dabei steht zu Beginn immer das Vorwissen zum Thema im Vordergrund. Dannach werden Schlüsselwörter gesammelt. Die zentralen Inhalte werden am Ende der HV- oder Lese-Sequenz gemeinsam wiederholt und ev. schriftlich festgehalten. So baut sich allmählich das Texterschliessen auf.
    Dies einige Vorschläge - natürlich bedeutet das viel Vorbereitungsarbeit, welche sich aber auf die Länge bezahlt macht.
    Für uns wäre es interessant, von andern Franzlehrpersonen zu hören, wie sie mit diesen Schwierigkeiten umgehen und welche Tipps sie zu dieser Problematik geben könnten!
    Wir hoffen, Ihnen mit diesen Vorschlägen zu helfen und würden uns freuen, wenn wir von Ihnen hören könnten, ob Ihre Schülerinnen und Schüler damit etwas motiviert werden konnten.
    Es grüsst Sie herzlich
    Artemisia