Die Frage dreht sich um den Französischunterricht an einer 5. Klasse. Dabei kommt ein Kind aus der Ukraine, versteht schon recht gut Deutsch, spricht noch sehr fehlerhaft und undeutlich aber zeigt sich sehr motiviert und interessiert am Schulunterricht. Sie besuchte bisher keinen Französischunterricht und soll nun mit diesem Fach starten. Ein weiteres Kind lernt seit bald drei Jahren Deutsch in der Schule, spricht recht gut Deutsch, hat jedoch grosse Probleme beim Sprachverständnis (von EB getestet), konnte in der 3. und 4. Klasse nur wenig vom Französischunterricht profitieren. Nun stellt sich die Frage, wie der Französischunterricht bei den beiden Kindern gemacht werden soll (Lehrmittel, Ziele, Vorgehen, Nachteilsausgleich). Die Klasse arbeitet mit Milles Feuilles und hat eine Klassenhilfe erhalten für den Französischunterricht. Wie würden sie hier vorgehen?
Liebe/r Renireni
Besten Dank für deine Frage, die bei uns angekommen ist.
Wir haben sie intern der zuständigen Expertin/dem zuständigen Experten weitergeleitet. Eine Antwort folgt so bald als möglich.
Herzliche Grüsse,
die Redaktion
Liebe Renireni
Grundsätzlich schlage ich vor, die beiden Kinder so gut wie möglich in den Französischunterricht mit der Klasse zu integrieren. Aus deinen Schilderungen entnehme und interpretiere ich, dass bei beiden kein „Leistungsdruck“ besteht und dass auch keine Beurteilungen gemacht werden müssen. Zudem schreibst du vom Kind aus der Ukraine, dass es sehr motiviert ist.
Im Unterricht ist es sinnvoll, dass die beiden Kinder dann auch ihre Tâche präsentieren können wie die anderen Kinder, wobei die Anforderungen individuell an die Möglichkeiten der Kindes angepasst werden.
Es ist durchaus auch wertvoll, wenn die Kinder dann beispielsweise nur einzelne Wörter in der Zielsprache zu einem Plakat sagen und wenn sie in Klassenaktivitäten einbezogen werden, indem sie gemeinsam mit einem anderen Kind spielen, während alle anderen allein spielen, oder beim Lösen der Aufgabe dabei sind in einer Gruppenarbeit.
Zwischendurch sollte es so auch möglich sein, dass die Kinder mal eine Weile selbständig arbeiten.
Die Klsssenhilfe setzt du dort ein, wo es für dich im Klassenunterricht am sinnvollsten ist.
Herzliche Grüsse
ours
Lieber ours
Verstehe ich das richtig, dass du empfiehlst direkt mit dem Milles Feulles 5 zu starten, obwohl noch keine Vorkenntnise vorhanden sind? Ich bin da etwas kritisch, ob das funktioniert und ob sich damit der gewünschte Lernerfolg einstellen wird.
Hat jemand konkrete Erfahrungen damit?
Liebe Grüsse
Hallo Renireni
Ja, denn dies scheint mir auf Grund deiner Beschreibung ein passabeler möglicher Weg zu sein.
Die Parcours von MF basieren auf dem Prinzip der Handlungsorientierung und somit auch der Inhaltorientierung. Jeder Parcours beinhaltet einen neuen Inhalt der im Vordergrund staht. Zusammen mit dem Inhalt werden nun neuer Wortschatz und neue Strukturen geübt. Ich sehe jeden Parcours als kleine Insel, die mit einem neuen Inhalt startet, so dass alle Kinder irgendwie neu eintauchen. Parallel kommen neuer Wortschatz (inkl. Klassensprache), neue Strukturen, neue Strategien, … dazu, die aufeinander aufbauen.
Du fragst nun, ob sich der gewünschte Lernerfolg damit erreichen wird. - Das ist schwer abzuschätzen.
Welches sind die genauen Ziele, die die beiden Kinder erreichen sollen?
Eine mögliche Alternative kann ein eigenes Spezialprogramm sein - wie ein kleiner Basislehrgang, der sich aus den wichtigsten grammatikalischen Erscheinungsformen und passenden Übungen zusammensetzt. Du oder deine Klassenhilfe betreuen die beiden Kinder dann nach Möglichkeit.
Bei weiteren Fragen schlage ich vor, dass du den Angebotsverantwortlichen Fremdsprachen. direkt kontaktierst.
Website: Französisch | PHBern
Herzliche Grüsse
ours