Guten Tag
Ich arbeite neu als DaZ-Lehrperson an mehreren Kindergärten. Mir stellt sich die Frage, wie ich die Förderung am winwinorientiertesten umsetzen kann. Dem Leitfaden des Kantons entnehme ich, dass im Kindergarten der DaZ-Unterricht „integrativ“ erfolgen soll, anders als auf Primarstufe „integrativ oder in Gruppen ausserhalb“. Wie deuten Sie „integrativ“ in diesem Zusammenhang? Bisher wurde der Unterricht auch in den KGs „in Gruppen ausserhalb“ durchgeführt. Vielen Dank! MfG
Liebe Meeresbriese
Danke für die interessante Frage. Manch eine Kollegin ist wohl schon über die unterschiedlichen Vorgaben für Kindergarten und Primarstufe bezüglich Organisation des DaZ-Unterrichts „gestolpert“.
Auf Seite 6 des Leitfadens (Deutsch als Zweitsprache, DaZ. Ein Leitfaden zur Organisation des DaZ-Unterrichts und zur Integration von fremdsprachigen Kindern und Jugendlichen. Download unter www.erz.be.ch/daz) findet sich nebst der tabellarischen Darstellung zu Angebot, Stufe und Organisation auch folgende Aussage: „Der DaZ-Unterricht ist grundsätzlich integrativ in der Klasse oder mit DaZ-Lernenden aus verschiedenen Klassen in Gruppen ausserhalb zu erteilen.“ Das heisst, dass auch auf der Primar- und Sekundarstufe der DaZ-Unterricht in der Regel integrativ durchgeführt wird.
Im Kindergaten findet der DaZ-Unterricht traditionell integrativ statt. Das bedeutet nicht, dass bei der Gestaltung ausschliesslich eine Organisationsform möglich ist. Je nach Zielsetzung (z. B. Arbeit an der Hörkompetenz) macht es durchaus Sinn mit einer Gruppe von Kindern in einem zweiten Raum zu arbeiten. Diese Sequenz kann ihren Abschluss im Schlusskreis finden, indem die Kinder der ganzen Klasse berichten/zeigen was sie erarbeitet haben. Zudem beschränkt sich integrativer Unterricht nicht auf die räumliche Organisation sondern schliesst auch die Zusammenarbeit mit der Regellehrperson mit ein. Zusammen planen und nachbesprechen sowie verschiedene Teamteachingformen gehören zum Repetoire eines Unterrichtsteams.
Innerhalb des integrativen Unterrichts sind also verschiedene „Spielformen“ möglich und auch erwünscht. Sie lassen sich von den jeweiligen Voraussetzung ableiten.
Ich freue mich, wieder von dir zu hören.
Mit lieben Grüssen
Frühling