In unserer Schule werden eine 1. und eine 3. Klasse eröffnet. Ich war bis anhin Teilpensenlehrerin, möchte aber unbedingt eine eigene Klasse führen und haben nun das Glück, in eine der beiden Klassen einzusteigen. Es hat noch eine andere interessierte Lehrerin, die aber befristet angestellt ist und dann jene Klasse übernehmen dürfte, die sozusagen übrig bleibt; das hat mir die SL mitgeteilt.
Die SL sagte mir also zunächst, ich dürfe wählen, betonte aber einige Tage später, dass es ihr mehr dienen würde, wenn ich die 1. Klasse übernähme, da ich dort viel Erfahrung hätte (ich habe dort als TP-Lehrerin gearbeitet). Sie sagte, es wäre für sie sicherer, wenn ich die (von der SL aus gesehen) schwierigere Klasse/Stufe übernehmen würde, da ich an einem längerfristigen Engagement interessiert bin. Und sie betonte meine Erfahrung, die ich aber nicht so hoch bewerte, da ich ja „nur“ als TP-Lehrerin gearbeitet habe.
Ich würde sehr gerne die 3. Klasse übernehmen, das habe ich der SL so gesagt (habe dort auch Erfahrung, einfach weniger als an der 1. Klasse). Ich möchte dort auch längerfristig arbeiten. Was u.a. für die 3. Klasse spricht, ist meine praktische Erfahrung mit Mille Feuilles.
Nun weiss ich nicht, wie sehr ich auf meinem Wunsch beharren darf und will. Beide Seiten wollen eine Lösung, die für alle stimmt. Ich weiss einfach, dass ich an der 3. Klasse viel zufriedener wäre.
Liebe Rosmarin,
Sie möchten nach einer Phase als Teilpensenlehrkraft unbedingt und gerne in die Verantwortung als Klassenlehrerin einsteigen. Und Sie haben Glück, in Ihrer Schule werden sogar zwei Klassen eröffnet! Ich habe mir überlegt: Wie wäre Ihre Reaktion, wenn nur eine 1. Klasse eröffnet würde? Ob Sie diese Klassenlehrerstelle gerne hätten?
Rechtlich ist es so, dass Sie für eine Bandbreite angestellt sind. Das beinhaltet weder eine Anstellung auf eine bestimmte Stufe oder Klasse, noch eine Fächerauswahl oder in grösseren Gemeinden eine Anstellung in einem bestimmten Schulhaus.
Die Pensen- und Klassenzuteilung obliegt der Schulleitung.
In Ihrer Situation hat die Schulleitung Sie als Lehrperson angefragt und in ihre Überlegungen einbezogen. Schwierig ist nun, dass Sie nach Ihren Wünschen gefragt wurden und Sie jetzt das Gefühl haben, dass darauf nicht eingegangen wird.
Es ist Aufgabe der Schulleitung, neben den Wünschen der einzelnen Lehrperson auch die ganze Schule im Auge zu behalten.
Sie fragen sich wie sehr Sie auf Ihrem Wunsch beharren wollen und dürfen.
Sie können nicht beharren, es liegt nicht in Ihrem Entscheidungsbereich.
Ich denke hingegen es wäre sinnvoll, die Schulleitung erneut um ein Gespräch zu bitten. Zeigen Sie noch einmal auf, weshalb Sie gerne die dritte Klasse hätten und bitten Sie die Schulleitung, diese Anliegen in ihre Entscheidung mit einzubeziehen.