Lernziele - Kompetenzen

Ich unterrichte an der Mittelstufe und habe in den letzten Jahre sehr gute Erfahrungen damit gemacht, den SuS (und deren Eltern) pro Quartal einen Bogen mit den Lernzielen abzugeben. Anfangs Quartal gab ich den Bogen leer ab, damit sie sahen, welche Lernziele in diesem Quartal behandelt würden und Ende Quartal erhielten sie diesen Bogen angekreuzelt, entsprechend ihren Leistungen. Ich habe ein Beispiel eines solchen Bogens im Anhang.
Nun wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass sich der Begriff „Lernziele“ im Rahmen des Lehrplans 21 und der Kompetenzorientierung irgendwie nicht mehr ganz passend ist. Ich sehe das auch und bin nun auf der Suche eines neuen Namens für meinen „Lernzielbogen“… „Kompetenzbogen“ tönt auch nicht sehr gut. Und es sollte ja ein Namen sein, der meinen SuS und Eltern auch etwas sagt, finde ich.
Ob ihr mir weiterhelfen könnt?
Freundliche Grüsse

Hallo

Ich habe dein Raster angeschaut. Du kannst es sicher weiter verwenden, vor allem, wenn du gute Erfahrungen damit gemacht hast.

Einige Überlegungen dazu:

Du formulierst ja schon Kompetenzen, an denen die SuS arbeiten sollen - und weiterentwickeln. Diese Beschreibungen beurteilst du dann jeweils in den Spalten rechts. Du kannst also das Papier gut «Kompetenzen» nennen.

Die ersten 4 Einschätzungen betreffen überfachliche Kompetenzen. Du könntest die passenden Begriffe aus dem LP 21 nehmen (personale, soziale und methodische Kompetenzen) und mit ausgewählten Aspekten auch bestimmte Schwerpunkte setzen, hättest also hier nicht immer die gleichen Beschreibungen (siehe auch Kommentar weiter unten).

Bei den fachlichen Kompetenzen orientierst du dich sicher an deinen Aufgabenstellungen und an den Kompetenzstufenmodellen des Lehrplans. Bei der Leistungsbeurteilung musst du nicht zwingend immer Noten setzen. Du kannst auch Prädikate (z.B. genügend, gut etc.) oder eigene Formulierungen verwenden.

Da du in Zukunft das «ALV» im Beurteilungsbericht nicht mehr ausweisen musst, kannst du dir überlegen, ob du die überfachlichen Kompetenzen (spezifisch, auf das Fach, die Aufgabenstellung und die entsprechende Kompetenz bezogen) im jeweiligen Fachbereich einschätzen willst (Kooperation, Strategien anwenden, reflektieren, selbstständig arbeiten etc.).

Viel Erfolg und herzliche Grüsse

Apostroph

Merci vielmals für diese - kompetenten :slight_smile: - Informationen.
So total glücklich bin ich noch nicht, das Blatt mit „Kompetenzen“ zu betiteln. Vielleicht kommt mir noch was in den Sinn.
Liebe Gruess
Norröna

Ich finde die Angaben von Apostroph auch sehr einleuchtend.
Wenn du aber (noch) nicht glücklich bist, musst du weiter suchen. Mir kamen beim Lesen deiner Frage und Antwort die Begriffe „Schwerpunkte“ und „Feedback“ bzw. auf gut Deutsch „Rückmeldung“ in den Sinn.
Ich finde es toll, dass du mit diesem Instrument gute Erfahrungen machst. Ich kann das aus meiner Praxis mit einem ähnlichen Bogen nur bestätigen. Wäre schön, wenn es Nachahmende gäbe.
Mir gefällt sehr, dass du bei den Beurteilungen „noch selten“ hinschreibst. Das deutet darauf hin, dass du zuversichtlich bist, dass das noch gelernt werden kann! Und ums Lernen geht’s doch in der Schule und Zuversicht ist dabei m.E. bei allen Beteiligten unerlässlich…
Übrigens: Hast du das Blatt auch schon den Schülerinnen und Schülern als Selbstbeurteilung unterbreitet? Da können spannende Diskussionen entstehen. Was sehen Lehrperson und Schülerin oder Schüler gleich, wo weichen ihre Einschätzungen ab? Welche Begründungen gibt es dazu?

Freundlich grüsst
Macintosh

Merci für die Rückmeldung!
Ich arbeite mit diesen Bogen schon seit bald zehn Jahren. Auch wenn es ein ziemlicher Aufwand ist - es lohnt sich, namentlich auf der Übertrittsstufe.
Merci auch für die Titelvorschläge. Ähnlich wie beim „noch selten“ möchte ich mit dem Titel kommunizieren, dass es sich um ein Entwicklung handelt, die sich verbessern kann/soll/muss. Und nicht ein unabänderliches Urteil.
Ja, das ist eine gute Idee, den Bogen auch als Selbstbeurteilung zu brauchen. Vielleicht müsste man sich in dem Falle überlegen, ob man bei den Sachkompetenzen wirklich durchwegs mit Noten operiert - wie Apostroph auch schon geschrieben hat.