Guten Tag
Ich habe eine Frage:
Welches sind die grössten Risiko- und welches die wichtigsten Schutzfaktoren für die (Hirn)Entwicklung eines Kindes?
Guten Tag
Ich habe eine Frage:
Welches sind die grössten Risiko- und welches die wichtigsten Schutzfaktoren für die (Hirn)Entwicklung eines Kindes?
Ein ganz wichtiger Schutzfaktor für die Hirnentwicklung ist eine sichere Bindung, eine Beziehung zu mindestens einer konstanten Bezugsperson. Ein Kind muss sich geborgen fühlen und mit einer Person vertrauensvoll kommunizieren können.
Die Schule soll ein Ort sein, wo Kinder keine Angst haben müssen. Angst hemmt die Bildung von neuen Verbindungen im Hirn.
Für die Hirnentwicklung sind zudem anregende Umgebungen sehr wichtig.
Konfliktreiche und unsichere Umgebungen sind ein Risikofaktor. Wenn ein Risikofaktor vorhanden ist, heisst das nicht, dass Lernen unmöglich ist. Je mehr Risikofaktoren vorhanden sind und je länger diese wirken, umso schädlicher ist dies für die Entwicklung.
Freundliche Grüsse
Aisingi
Welches sind die grössten Risiko- und welches die wichtigsten Schutzfaktoren für die (Hirn)Entwicklung eines Kindes?
Ich erlaube mir, diese offene Frage auf unser Schulsystem zu beschränken.
Bei meiner Arbeit mit Lernenden eines 12. Schuljahres (individuelle Lernförderung) stelle ich fest, dass sie zwar normal begabt sind, jedoch wenig Selbstvertrauen und oft ein wenig förderndes familiäres Umfeld haben. Die öffentliche Schule hat leider noch immer zu wenig personelle Ressourcen, während elf Jahren nachhaltige individuelle Förderung anzubieten.
Mit der fragwürdigen Selektion nach dem 6. Schuljahr und reduzierten individuellen Lernzielen kann die Schule zu einem Risikofaktor werden für Lernende. Mit lebenslang wirkenden destruktiven Überzeugungen im Sinne von „ich bin dumm, werde es nie zu etwas bringen“.
Oft sind die Lernenden dankbar, dass ich sie nicht ständig tadle oder korrigiere. Verhaltensweisen, die sie während ihrer Schulzeit oft erlebt haben.
Ich arbeite während 90 Minuten mit einem Lernenden. Eine privilegierte Situation.
Wichtige Schutzfaktoren: bedingungsloses Akzeptieren, unabhängig von den schulischen Leistungen, vertrauensvolle Beziehung, individuelle Förderung und Stärkung der vorhandenen Fähigkeiten.