Mir stellt sich immer wieder die Frage, was alles unter Weiterbildung läuft, insbesondere beim Selbststudium. Wann ist etwas normale Unterrichtsvorbereitung wann Weiterbildung? Wie Muss ich den Ausdruck „dokumentiertes“ Selbststudium verstehen?
Eine international anerkannte Definition von Weiterbildung lautet:
Weiterbildung ist die Fortsetzung oder Wiederaufnahme organisierten Lernens nach dem Abschluss einer ersten Bildungsphase in Schule, Hochschule und Beruf. Erworbene Kenntnisse und Fertigkeiten sollen erneuert, vertieft oder erweitert werden; oder aber es sollen neue Kenntnisse und Fähigkeiten erlernt werden. Weiterbildung reicht vom Selbststudium - mit Hilfe von Fachliteratur - bis hin zu den institutionalisierten Lernformen, wie etwa dem Weiterbildungskurs. Weiterbildung kann also auch ausserhalb von Bildungsträgern erfolgen, etwa in informellen Formen am Arbeitsplatz, in der Freizeit und bei sozialer oder kultureller Aktivität (nach Schläfli/Gonon: Weiterbildung in der Schweiz, Situation und Perspektiven, DIE 1999).
Der Art. 67 der Lehreranstellungsverordnung beschreibt Weiterbildung wie folgt:
1 Die Weiterbildung erfolgt durch Teilnahme an Veranstaltungen, Projekten und im Selbststudium.
Diese Beschreibung ist relativ allgemein, es wird nicht beschrieben, um welche Art von Veranstaltun-
gen es sich handelt, somit ist anzunehmen, dass die ganze Palette von Informationsveranstaltungen,
Referaten, Vorlesungen, Kursen, Tagungen damit gemeint ist.
Ich stelle mir vor, dass es es nicht immer gelingt, zwischen Unterrichtsvorbereitung und Selbststudium zu unterscheiden. Wenn ich ein Buch über den Umgang mit Heterogenität im Unterricht lese, so kann dies je nach inhaltlichem Abstraktions- oder Detaillierungsgrad unter Selbststudium fallen oder unter Unterrichtsvorbereitung.
Hier ist auch ein Ermessensspielraum gegeben, welchen die Schulleitung in Anspruch nehmen kann, wenn sie im Rahmen ihres Aufrags die Erfüllung der Weiterbildungspflicht durch die Lehrpersonen kontrolliert.
Dokumentiertes Selbststudium meint z.B., dass die Lektüre oder die Reflexion der Lektüre schriftlich zusammengefasst, in ein Mindmap geflossen ist oder in anderer geegneter Form einer dritten Person (hier die Schulleitung) zugänglich ist.
Am besten ist es, wenn Sie die Erwartungen der Schulleitung bezüglich Weiterbildung möglichst früh erfragen, damit Sie entsprechend planen können.