Ich unterrichte neu an einer 4. Klasse mit 24 Kindern. Die Lehrerin vor mir gab anscheinend kaum je Hausaufgaben. Ich persönlich fand es bisher wichtig, dass Kinder regelmässig zu Hause kleine Aufträge bearbeiten. Natürlich solche, die sie selbständig lösen können und die mit dem Stoff zusammenhängen, den wir in der Schule bearbeiten.
Nun bin ich aber etwas verunsichert.
Wie viele Hausaufgaben sind sinnvoll?
Gebe ich die Hausaufgaben für die ganze Woche auf einmal oder besser von Tag zu Tag?
Ich versteh Ihre Verunsicherung gut. Doch Sie entsprechen mit Ihrer Haltung wohl eher der Mehrheit der Lehrkräfte als Ihre Vorgängerin.
Im Lehrplan gehören ja die Hausaufgaben klar zur Unterrichtsplanung und sind bei den allgemeinen Hinweisen unter Punkt 6. 6. beschrieben. Für die 4. Klasse sind dort zeitlich
2 Stunden pro Woche angegeben.
Ob Sie die Hausaufgeben für die ganze Woche oder Tag für Tag geben, hängt meines Erachtens von der Klasse und der Art Ihrer Arbeitsweise ab. Es ist also beides möglich.
Wichtig scheint mir, eine Variante mit der Klasse einzuüben und über längere Zeit beizubehalten.
Welche Erfahrungen haben sie bisher gemacht?
Planen Sie gerne die ganze Woche detailliert im Voraus?
Oder lassen Sie lieber Spielräume für Spontanes offen?
Teilen die Kinder ihre Zeit gerne frei ein?
Oder sind die meisten der Klasse auf eine enge Begleitung und Unterstützung angewiesen?
Welchen Weg Sie auch wählen, wichtig ist, dass Hausaufgaben kontrolliert, im Unterricht verarbeitet und wertgeschätzt werden.
Im Grunde genommen sind HAs schon sehr wichtig. Es handelt sich hierbei aber um eine Klasse im 4. Schuljahr. Man sollte Ihnen mehr Zeit für Aufträge in der Schule geben und ihnen dafür mehr Freizeit zu Hause gibt. Einmal Wöchentlich HAs verteilen reicht meiner Meinung nach schon.
Lieber Pluto
Prinzipiell finde ich es richtig und wichtig, dass Schülerinnen und Schüler Hausaufgaben erledigen. Lernen soll ja nicht nur in der Schule stattfinden! Ich achte bei den Hausaufgaben darauf, dass es nicht zwingend „Fertig-Mach-Aufgaben“ sind, denn dann müssen in der Regel die leistungsschwächeren Kinder zu Hause mehr arbeiten.
Meinen Schülerinnen und Schülern erteile ich die Hausaufgaben nur noch einmal wöchentlich. Ich habe damit sehr gute Erfahrungen gesammelt (effizient, da die Hausaufgaben nicht jeden Tag ins Büchlein geschrieben werden müssen; die Kinder können sich die Hausaufgaben je nach Freizeitprogramm einteilen; sie üben sich im Zeitmanagement;…). Wichtig ist für mich eine sorgfältige Einführung, ansonsten sind die Kinder überfordert. Einige Kinder unterstützte ich zu Beginn noch intensiv (helfen beim Einschreiben, HA-Büchlein kontrollieren, helfen beim Einpacken der HA).
Wir tragen die Hausaufgaben jeweils anfangs Woche gemeinsam ins Hausaufgabenbüchlein ein, die meisten Aufträge erkläre ich ihnen dann bereits beim Einschreiben.