Guten Tag
Als Heilpädagogin betreue ich seit Anfang des Schuljahres einen Jungen in der 5. Klasse, der kürzlich durch die EB eine schwere LRS diagnostiziert bekommen hat. Er hat sowohl in den Fremdsprachen als auch im Fach Deutsch grosse Schwierigkeiten, wenn es ums Lesen oder Schreiben geht.
Bis jetzt habe ich ihn zusammen mit einem anderen Jungen im Lesen und in der Rechtschreibung gefördert. Weiter habe ich ihm bei NMG-Tests die Fragen vorgelesen und so das Verständnis gesichert.
Der Klassenlehrer, der unter anderem die Fächer Deutsch und Französisch unterrichtet, hat nun das Formular für Ausgleichsmassnahmen für den Schüler ausgefüllt. Er hat das Formular zum Ankreuzen gewählt, hat dort aber folgende Präzisierungen angefügt:
„Fremdsprachen: in etwa lautgetreue Schreibung genügt. Beurteilung erfolgt mit Noten. Lesen, Leseverstehen: Für Trainings und Tests wird die Menge und der Inhalt auf seine Möglichkeiten angepasst. Die Beurteilung erfolgt ohne Noten. Deutsch: Für Rechtschreibtrainings und Tests wird die Menge und der Inhalt auf seine Möglichkeiten angepasst. Die Beurteilung (z.B. Diktat oder in Texten) erfolgt ohne Noten.“
Ich habe ihm zurückgemeldet, dass diese Anpassungen einer Lernziel-Reduktion gleichkommen. Liege ich da richtig?
Wäre es im Fall dieses Schülers besser, von Anfang an reduzierte Lernziele festzulegen, oder könnten Ausgleichsmassnahmen (z.B. für das Fach NMG) trotzdem Sinn machen?
Mit freundlichen Grüssen und bestem Dank für die Antwort
liemumma