Hallo zäme
Bei uns kam die Diskussion auf, ob Schülerinnen und Schüler mit DaZ generell vom Fremdsprachenunterricht dispensiert werden sollen. Das Argument: sie sollten sich besser nur auf eine Fremdsprache konzentrieren (Deutsch) anstatt noch eine zweite Fremdsprache zu lernen.
Ich bin eigentlich gegen einen Ausschluss/Dispens von DaZ-SuS vom (Fremd)-Sprachunterricht, da ich diesen generell als Ressource ansehe, an der alle teilhaben können sollten (ausser es gäbe Gründe wie eine Sprachentwicklungsstörung).
Jedoch ist dieses Argument für mich eher so ein „Bauchgefühl“, vielleicht gibt es da aus der Fachwelt schon Meinungen dazu?
Danke für Hinweise, Meinungen etc.
LG, Helena
Liebe Helena
Die BKD empfiiehlt im „Leitfaden DaZ und Integration Neuzuziehende“ auf Seite 22 folgendes:
… Bei einem Entscheid, ob und welche der beiden Fremdsprachen vorübergehend zurückzustellen ist, sind sowohl Vorkenntnisse der DaZ-Lernenden als auch die Nähe von Französisch und Englisch zu ihrer Erstsprache zu berücksichtigen (bspw. wird Französisch von Portugiesisch Sprechenden sehr rasch gelernt).
DaZ-Lernende der Primarstufe sollen grundsätzlich nicht vom Fremdsprachenunterricht dispensiert werden, vor allem nicht, wenn dieser neu einsetzt (3. und 5. Klasse).
Auf der Sekundarstufe I gelten die gleichen Überlegungen wie auf der Primarstufe. Noch ungenügende Kenntnisse der Unterrichtssprache stellen keinen hinreichenden Grund für eine Dispensation dar. Es gilt aber verstärkt die schulischen Vorkenntnisse und die Leis- tungsfähigkeit der DaZ-Lernenden zu berücksichtigen. So vermag ein leistungsstarker Schüler mangelnde Fremdsprachenkenntnisse mit Nachholunterricht aufzuarbeiten. Bei einer weniger leistungsstarken Schülerin ist möglicherweise die Beschränkung auf eine Fremdsprache sinnvoll. …