Liebe/r Carambar
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Ich habe in Sachen formativer Evaluation drei Lieblingstechniken.
- die Secret-Student-Technik: Zu Beginn einer Stunde wähle ich einen secret student aus, nenne aber nicht deren/dessen Namen. Verhält sich der secret student gemäss der Klassenregeln, erhält die gesamte Klasse am Ende der Stunde einen Punkt. Sollte der secret student wiederholt gegen die Klassenregeln verstossen, erhält die Klasse keinen Punkt, erfährt aber auch nicht den Namen des secret student.
- die Becherampel: Jede/r Lernende hat für Arbeitsphasen drei Becher in den Farben Grün, Gelb und Rot. Mit den Bechern können die Lernenden mir mitteilen, wie es ihnen mit den Aufgaben geht. Ist der grüne Becher oben, bedeutet das, dass alles ok ist. Ist der gelbe Becher zu sehen, sind die Aufgaben zwar schwer, doch kann die/der Lernende noch weiterarbeiten. Mit dem roten Becher können die Lernenden mitteilen, dass sie grosse Schwierigkeiten haben und ohne Hilfe nicht weiterarbeiten können.
- Selbstevaluation mit mündlichen Noten: Zu Beginn jeder Stunde suche ich zwei bis drei Lernende aus, die ich während des Unterrichts beobachte, um ihnen eine mündliche Note zu machen. Die Lernenden erfahren jedoch nicht, wen ich ausgesucht habe. Am Ende der Stunde sage ich den Lernenden, wen ich ausgesucht habe und fordere die Ausgesuchten auf, sich selbst eine mündliche Note zu geben. Hierzu habe ich ein Raster mit Smileys erstellt, das sowohl die Häufigkeit der Mitarbeit als auch die Korrektheit der Antworten berücksichtigt. Die Erfahrung zeigt, dass die Lernenden strengere Beurteiler als ich sind.
Beste Grüsse
Philipp